Wir wissen es längst:
Europa ist wirtschaftlich ein Riese aber politisch ein Zwerg. Und in einer Welt der Riesen müssen sich die Zwerge nach den Wünschen der Riesen richten.
Dennoch gibt es viele, die das nicht wahrhaben wollen. Die Zukunft Europas ist zu einem regelrechten Glaubenskrieg geworden. Je mehr die Krise ein baldiges Ende der europäischen Nationen, die als Hauptverursacher derselben sich ohnehin schon lange überlebt haben, erzwingt, umso mehr rüsten deren Gegner (vorerst nur verbal) auf um diese bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.
Folgt man den Auseinandersetzungen, die um diese Sache geführt werden, bekommt man schon fast den Eindruck, es stehen sich in dieser Frage bereits zwei unversöhnliche Lager gegenüber.
Die Absurdität an dieser Sache ist jedoch, daß beide Lager vorgeben, die europäische Vielfalt bewahren zu wollen. Unterzieht man deren Argumente einer kritischen Betrachtung kann man sehr bald erkennen, daß diese beiden Lager sehr divergierende Auffassungen darüber haben, was Vielfalt sein soll.
Für überzeugte Europäer ist ein Abbau aller Trennlinien die Grundvoraussetzung, daß eine Vielfalt überhaupt entstehen kann, welche dann so aussieht:
DAS EUROPA DER VIELFALT
DAS EUROPA DER NATIONALISTEN
Nationalisten dagegen glauben, eine Vielfalt bestünde aus abgegrenzten Monokulturen, zwischen denen es möglichst keine Gemeinsamkeiten und Überschneidungen geben dürfe.Aus der Forstwirtschaft wissen wir aus den Fehlern der Vergangenheit, die nicht zufällig in jener Zeit gemacht wurden, als man in der Schaffung abgegrenzter Nationen die Lösung aller Probleme zu sehen glaubte, daß die Monokulturen zu große Problemen, wie Windbruchanfälligkeit und Borkenkäferanfälligkeit etc. führten und heute wieder der gesunde Mischwald favorisiert wird.
Diese Lehre muss auch für Europa gezogen werden.
Vielfalt kann nur durch Mischung entstehen!